Pressemitteilung 22.10.2019: Gilgenmattenweg 28 Freiburg nach kurzer Zeit gewaltsam geräumt + Pressekonferenz 23.10.2019

– Pressekonferenz morgen, Mittwoch den 23.10.2019, 12.30 Uhr: Treffpunkt Infopunkt der Squattingdays, Baslerstraße 103 (KTS), Ort wird dann bekannt gegeben –

PM 22.10.2019: Gilgenmattenweg 28 Freiburg nach kurzer Zeit gewaltsam geräumt

In den frühen Morgenstunden des 22.10.2019, gegen 3.30 Uhr wurde die neue Besetzung im Gilgenmattenweg 28 nach wenigen Stunden gewaltsam geräumt. „Pressemitteilung 22.10.2019: Gilgenmattenweg 28 Freiburg nach kurzer Zeit gewaltsam geräumt + Pressekonferenz 23.10.2019“ weiterlesen

Pressemitteilung 21.10.19: Gilgenmattenweg 28 im Rahmen der Squatting Days besetzt!

Das seit vier Jahren leerstehende Haus im Gilgenmattenweg 28 wurde in den Abendstunden des 21. Oktobers 2019 im Rahmen der Squatting Days als zweites Objekt besetzt. Am Nachmittag war die Besetzung der „POWA“ (Fehrenbachallee 52) mit Sondereinsatzkommando (SEK) geräumt worden.

Die Eigentümerin des Objekts hatte vor vier Jahren die letzten drei Familien gekündigt. Mit dem Vorhaben das Haus abzureißen, um an selber Stelle ein neues zu bauen, gab es jedoch rechtliche Schwierigkeiten. Diese zögerten die Pläne um einige Jahre hinaus. In dieser Zeit blieb das Gebäude unbewohnt. Nun, nach vier Jahren Leerstand, soll das Gebäude demnächst abgerissen werden.

„Auch wenn es jetzt die Absichten gibt, dass schließlich doch was passiert, können wir nicht davon ausgehen, dass bezahlbarer Wohnraum durch den Neubau geschaffen wird und dieser Umgang die Wohnraumsituation in Freiburg verbessert. Typisch ist es ja, nach einer Sanierung und hier ja sogar einem kompletten Naubau, die Wohungen für wesentlich teurer zu vermieten.
Wären die Squattingdays früher gewesen, wären wir schon vorher gekommen. Bei so vielen leerstehenden Objekten hier in Freiburg, kann man sich ja gar nicht entscheiden, welches man als erstes besetzen soll!“ so Luise, eine Aktivist*in.

Seit Wochen prägten Plakate das Freiburger Stadtbild und luden zu den Squattingdays (18.10.-29.10.) ein. Zu diesem Event sind bereits in den vergangenen Tagen Besetzer*innen und Aktivist*innen aus verschieden Regionen Deutschlands, aber auch dem europäischen Ausland, wie Frankreich, Schweiz, Österreich und auch Polen angereist, um sich zu vernetzen und in Aktion zu treten. „Verdrängung, Spekulation mit und Profitmaximierung durch Wohnraum und Gentrifizierung sind kein lokales, sondern ein strukturelles Problem. Staatliche oder städtische Lösungen der Wohnraumfrage sind oft unzureichend und gehen nicht an die Ursache des Problems. Deshalb müssen wir das nun selbst in die Hand nehmen und deshalb wird dieses Haus absofort selbstverwaltet und basisdemokratisch von uns bewohnt“ so der Aktivist Sascha.

In den kommenden Tagen wird es laut der „WG“ und dem Programm des Squattingdays also zu weiteren Aktionen, Besetzungen, Vorträgen, Workshops und Demonstrationen kommen, um auf diese Problematik aufmerksam zu machen.

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Pressemitteilung 21.1.2019: Räumung der zweiten Besetzung der “POWA” (Fehrenbachallee 52) nach 19 Stunden

Räumung der zweiten Besetzung der “POWA” (Fehrenbachallee 52) nach 19 Stunden

Am Montag, den 22.10.2019 wurde die “POWA”, die ehemalige Wache der Umwelt- und Gewerbepolizei mit massivem Polizeiaufgebot geräumt. Am Sonntag abend war das Gebäude in der Fehrenbachallee 52 im Rahmen der Squatting Days Freiburg erneut besetzt worden.

Bereits Ende Mai 2019 wurde die leerstehende Polizeiwache der Umwelt- und Gewerbepolizei im Rahmen einer Kampagne gegen die Verschärfung der Polizeigesetze in Baden-Württemberg besetzt. Das Land Baden-Württemberg, als Eigentümer des Geländes, ließ das Gebäude räumen ohne Gesprächsbereitschaft zu signalisieren.

Aktivist*innen besetzten im Rahmen der Squatting Days am Sonntag Abend erneut das Gebäude, um darauf aufmerksam zu machen, dass das Gebäude immer noch leer steht.

Nach einem offenen Plenum zum Auftakt der Squatting Days gelangten viele Unterstützer*innen dazu, um die Besetzung von außen zu unterstützen. Einige bleiben die ganze Nacht im Regen vor Ort.

Am Abend versammelten sich neben Unterstützer*innen auch Anwohner*innen vor dem Haus. Im Regen wurde gemütlich Musik gehört und eine Küfa (Küche für alle) brachte per Lastenvelo warmes Essen vorbei.

Die Polizei räumte erneut mit massivem Aufgebot. In einer Art Choreographie fuhren schlagartig ca. 16 Mannschaftswägen der Polizei, eine Drehleiter der Feuerwehr und drei Autos des SEK (Sondereinsatzkommando) vor. Zuvor waren mit einer Drohne Aufnahmen gemacht worden.

Von ehemals mindestens fünf Besetzer*innen befanden sich zum Zeitpunkt der Räumung zwei Menschen auf dem Dach. Die Räumung erfolgte durch eine SEK-Einheit. Mit Amtshilfe der Feuerwehr gelangten Polizist*innen des SEK über eine Drehleiter, sowie über eine Leiter vom hinteren Teil des Gebäudes auf das Dach. Die zwei Besetzer*innen wurde mit der Drehleiter heruntergeholt und in zivilen Fahrzeugen zur Polizeiwache Süd gebracht.

Zeitgleich verschaffte sich das SEK mit einem Rammbock Zutritt zum Gebäude.

Die noch wenige Stunden zuvor ebenfalls auf dem Dach befindlichen anderen drei Besetzer*innen, waren trotz Abriegelung des Gebäudes durch die Polizei unauffindbar.

Gleichzeitig sicherten ca. 100 Polizist*innen, sowie zahlreiche Beamt*innen in Zivil die Umgebung. Ungefähr 80 Unterstützer*innen waren zum Zeitpunkt der Räumung anwesend.

Die übertriebene Reaktion des Staatsapparates ohne die Möglichkeit eine Gespräches oder eines Kompromisses unterstreicht die bereits im Mai gezeigte Ignoranz des Eigentümers, des Landes Baden-Württembergs, gegenüber den Forderungen der Besetzer*innen.

Wie am Beispiel der Polizeiwache in der Fehrenbachallee 52 zu sehen, versagen nicht nur private Vermieter*innen und Eigentümer*innen bei der Frage nach Leerstand.

Das Land Baden-Württemberg, das gesetzliche Möglichkeiten schafft um mit Bußgeldern gegen sogenannte Zweckentfremdung von Wohnraum vorzugehen und eigentlich sozialen Wohnraum fördert will, versagt selbst bei der Nutzung seiner eigenen Gebäude.

Das besetzte Gebäude verfügt über ein großes Grundstück, mitten im Stühlinger. In den Gebäuden wäre nach Ansicht von Juliane Höcker, einer Unterstützerin vor Ort “Platz für Wohnen und Veranstaltungen. Das Gebäude samt Großküche bietet großes Potential als Veranstaltungsraum oder Stadtteilzentrum.”

Das Land scheint jedoch auf diesem Ohr taub zu sein. Die Notwendigkeit eines selbstverwalteten Stadtteilzentrums im Stühlinger als Ort der Begegnung und des Austausches zeigt sich an Besetzungen, wie der Besetzung der POWA im Mai oder bei der Besetzung der Klarastraße 17, die eine Woche lang das Cafe “Alles Klara?” beherbergte und zahlreiche Anwohner*innen anzog.

Gerade im angrenzenden Metzgergrün zeigt sich die Problematik des Wohnraums in Freiburg besonders stark und führt die Absurdität des Umgangs mit diesem Gebäude vor Augen. Dazu Juliane Höcker: “Es ist unverständlich warum das Land hier soviel Raum leer stehen lässt, wenn die Mieten hier immer teurer werden und manche Menschen gar keinen Platz zum Wohnen finden.“

Das Land Baden-Württemberg kommt seine Ansprüchen und Verpflichtungen offensichtlich nicht nach und verteidigt seine Fehler und sein Eigentum mit Gewalt, statt auf Bedürfnisse der Menschen einzugehen.

Diese polizeiliche Überreaktion unterstreicht die Absurdität der Spekulation und Profitmaximierung mit Wohnraum.

Ziele der Squatting Days ist es unter anderem, genau diese Absurdität in Frage zu stellen und autonome, selbstverwaltete Freiräume zu erstreiten.

„Ich bin gespannt, was für weitere Aktionen folgen“, so Juliane Höcker.

Zum Programm der Squatting Days gehören auch zahlreiche Vorträge und weitere Veranstaltungen, wie beispielsweise eine feministische Stadtralley am Montag Nachmittag.

Ziel der Squatting Days ist zudem Repression gemeinsam solidarisch zu tragen und auf viele Schultern zu verteilen, ganz nach dem Mott: „Wir lassen niemanden allein“.

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Wieder da! In der POWA!

Die POWA in der Fehrenbachallee52 im Stühlinger ist wieder besetzt!

Nachdem die Squatting Days seit zwei Tagen mit interessantem, vielfältigem Programm laufen, gehen wir nun in die erste Aktion!

Warum die POWA:

Wir finden es noch immer desaströs, dass ein landeseigenes Gebäude über ein Jahr leer steht und irgendwelche ominösen Pläne konstruiert werden, um diesen Leerstand zu rechtfertigen, trotz Wohnungsnot und akutem Mangel an sozial-kulturellen Räumen in Freiburg. Gebt nicht der Bürokratie die Räume, sondern Menschen, die etwas damit anzufangen wissen. Zum Beispiel fehlt in Freiburg ein großes Rasthaus, in dem sich Menschen mit Fluchterfahrung organisieren können, oder ein großes Stadtteilzentrum, für Kultur und intergenerationaler multikultureller Begegnung. Gebäude und Grundstück sind so groß, dass beide Ideen realisiert werden könnten, und trotzdem noch immer genug Platz für Wohnraum wäre.

Was könnte ein besseres Symbolbild für eine verfehlte Wohnraumpolitik sein, als ein großer leerstehender Gebäudekomplex neben einem von Abriss bedrohtem Quartier, in dem die Menschen zu niedrigen Mieten selbstbestimmt Leben konnten. Die Angst vor steigenden Mieten und damit einhergender Gentrifizierung ist dort allgegenwärtig. Daher schützt das Metzgergrün und lasst die Menschen dort zu gleichen Mietpreisen wohnen.

Eine Polizeiwache ist immer eine Vertretung für den Staat und die Staatsgewalt, auch wenn sie leersteht. Ein Staat, welcher sich auf Humanismus und menschliche Werte beruft, gibt sich umso mehr der Lächerlichkeit und Nutzlosigkeit preis, wenn er mit Wissen und Beteiligung den türkischen Einmarsch unter dem Terrordiktator Erdogan unterstützt. Ein paar Floskeln der Besorgnis und Aussetzung neuer Waffenlieferungen, nicht der bereits genehmigten, sind nicht genug, sondern nur Hohn für die Menschen vor Ort, die von Islamistenbanden ermordet und von Phosphor bombardiert werden. Stoppt den Einmarsch in Rojava. Wut und Hass der Waffenindustrie und dem türkischen Faschismus. Biji YPG/YPJ.

Deshalb wollen wir in der POWA einen herrschaftsfreien, entmilitarisierten Raum schaffen, in dem alle Willkommen sind, unabhängig von Hautfarbe, Religion oder Sexualität. Auf eine aufregende nächste Woche mit vielfältigen Aktionen, Kulturprogramm und vielen weiteren Besetzungen. Auf unserem Blog (diewg.noblogs.org) findet ihr unser Programm, schaut vorbei und bringt euch ein!

Gegen die Gentrifizierung des Metzgergrüns! Für eine lebendige, polizeifreie ehemalige Polizeiwache Fehrenbachalle 52! POWA to the people!

Einmal geräumt und trotzdem wieder da:

Die WG

Pressemitteilung 20. Oktober 2019: Erneute Besetzung der ehemaligen Polizeiwache in der Fehrenbachallee 52

Erneute Besetzung der ehemaligen Polizeiwache in der Fehrenbachallee 52 am 20. Oktober 2019

Am Abend des 20. Oktober 2019 wurde gegen 19:30 Uhr die ehemalige Polizeiwache („POWA“) in der Fehrenbachallee 52 im Stühlinger zum zweiten Mal besetzt. Die Aneignung des Gebäudes ist Teil der Kampagne „Wohnraum Gestalten“ („WG“) und bildet die erste Aktion der „Squatting Days Freiburg“, die vom 18. – 29. Oktober 2019 stattfinden.

Das Gebäude ist im Besitz des Landes Baden-Württemberg und steht seit über einem Jahr leer. Dabei sind günstige Wohnungen sowie Raum für soziale und kulturelle Projekte in Freiburg überaus knapp. Die Aktivist*innen haben schon eine eine Reihe von Ideen für eine sinnvolle Nutzung des Gebäudes vorgelegt: „Es fehlt in Freiburg ein großes ‚Rasthaus‘, in dem sich Menschen mit Fluchterfahrung organisieren können“, heißt es etwa mit Blick auf das Projekt, welches derzeit als „Mini-Rasthaus“ auf dem Grether-Gelände untergebracht ist. Ein weiterer Vorschlag lautet: „Es könnte ein großes Stadtteilzentrum für Kultur und intergenerationale, multikulturelle Begegnung entstehen. Gebäude und Grundstück sind so groß, dass beide Ideen realisiert werden könnten, und trotzdem noch immer genug Platz für Wohnraum wäre“.

Die ehemalige Polizeiwache befindet sich in unmittelbarer Nähe des Quartiers Metzgergrün, wo sich die Bewohnerinnen derzeit gegen den geplanten Abriss ihrer Wohnungen wehren. Für die Kampagne ist das Metzgergrün ein weiteres Beispiel dafür, was in Freiburgs Stadteinwicklung schief läuft. „Was könnte ein besseres Symbolbild für eine verfehlte Wohnraumpolitik sein, als ein großer leerstehender Gebäudekomplex neben einem von Abriss bedrohtem Quartier, in dem die Menschen zu niedrigen Mieten selbstbestimmt Leben konnten. Die Angst vor steigenden Mieten und damit einhergehender Gentrifizierung ist dort allgegenwärtig. Daher schützt das Metzgergrün und lasst die Menschen dort zu gleichen Mietpreisen wohnen“ lautet es hierzu seitens der Kampagne.

Die „PoWa“ wurde bereits am 26.05.2019 unter dem Motto „PoWa to the people“ besetzt und erst nach 45 Stunden von der Polizei geräumt. Während der Besetzung fanden Konzerte, Informationsveranstaltungen und Lesungen statt, an der sich eine große Zahl an Unterstützerinnen und Nachbarinnen beteiligten. Für die Zeit der aktuellen Besetzung ist ein ebenso vielfältiges Programm geplant. Alle Nachbarinnen und Menschen, die sich für eine gerechte und solidarische Stadt einsetzen möchten, sind herzlich eingeladen: „Wir wollen in der POWA einen Raum schaffen, in dem alle willkommen sind, unabhängig von Hauftfarbe, Religion oder Sexualität“ heißt es von der „WG“.

In den kommenden Tagen wird es laut der „WG“ und dem Pogramm der „Squatting Days“ zudem zu weiteren Aktionen, Besetzungen, Vorträgen, Workshops und Demonstrationen geben.

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Pressetelefon: 015218905090

Squatting Days – Unser Gegenruf ist laut!

Die Aktionstage sind im vollen Gange, das Wochenende nocht nicht vorbei und weitere motivierende Tage liegen vor uns, um dem Mietwahnsinn einen kräftigen Schlag zu verpassen!

Die KTS wandelt sich wieder einmal in einen lebendigen Raum. Wir blicken bis jetzt auf ein lautes und aktivistisches Wochenende zurück, mit vielen Bässen, leckerem Essen, gut glaunten und rumwuselnden Besucher*innen der Wokshops.

Das ist noch lange nicht alles! Für immer weniger Menschen ist bezahlbarer Wohnraum da und selbstorganisierte Räume passen dem Staat so gar nicht. Als Einstieg gab es am Wochenende bereits die Gelegenheit sich innerhalb der Bewegung zu vernetzen und sich über wohnraumpolitische Themen auzutauschen. Denn es ist wichtig, dass wir uns solidarisch mit anderen Besetzungen und Kämpfen zeigen und gemeinsam handeln.

Am Samstag gab es einen Beitrag über die Kampagne „You can’t evict a Movement – You can’t evict Solidarity!“, kurz: „Candy“. An den Grenzen der Festung Europa und Anderswo werden Menschen auf der Flucht kriminalisert und eingeknastet. Die Kampagnenarbeit hat ein breites Untestützer*innen Netzwerk hervorgebracht und leistet Antirepressionsarbeit für Betroffene. Darüber hinaus berichtet „Candy“ über die massive und immer wiederkehrenden Repressionen gegen die selbstorganisierte Bewegung von Geflüchteten. Auch geht es um die brutalen Räumungen der besetzten Häuser auf Thessaloniki/ Griechenland im Juli 2016, die von Migrant*innen, sowie griechischen und internationalen Aktivist*innen bewohnt wurden.

Auch die nächsten Tage erwartet uns ein breites und vielseitiges Programm! Bleib auf dem Laufenden über den Ticker oder komm zum Infopunkt in die KTS.

 

 

 

 

 

Pressemitteilung 17.10.19 Freiburg besetzen: 10 Tage Aktionen gegen Gentrifizierung

PM 17.10.19: Freiburg besetzen: 10 Tage Aktionen gegen Gentrifizierung

Die Wohnraumproblematik in Freiburg bleibt weiter aktuell und brennt unter den Nägeln. Aber nicht nur hier sind Menschen von Verdrängung, Gentrifizierung und horrenden Mietpreisen betroffen. Daher hat die Kampagne DieWG „Wohnraum gestalten“ international für zwei Aktionswochen vom 18.-29. Oktober aufgerufen.

Hausbesetzungen gehen weiter

In den letzten Monaten gab es immer wieder Hausbesetzungen der WG-Kampagne. Diese wurden von den Eigentümer*innen, aber auch der Stadt Freiburg, konsequent und meist noch am selbem Tag geräumt. Fast alle dieser Objekte (Mozartstraße 3, Klarastraße 17, Schwarzwaldstraße, Polizeiwache in der Fehrenbachallee 52 u.A.) stehen immer noch leer, verfallen und heizen die Spekulation weiter an. „Der Ansatz der Stadtpolitik, sich der Wohnraumfrage anzunehmen kann daher keineswegs ernstgenommen werden. Wir müssen das selber in die Hand nehmen!“ so Clara, eine der ehemaligen Besetzerinnen.

Die in der Kampagne „Wohnraum Gestalten“ Aktiven hingegen sind von Repressionen betroffen. „Doch damit lassen wir uns nicht aufhalten. Vielmehr zeigt uns dieser Umgang, wie paradox es ist, dass es anscheinend legitim ist, Menschen die Lebensgrundlage Wohnraum zu entziehen, um daraus Profite zu schlagen – anstatt Leerstand zu beleben und sich aktiv der Problematik zu widmen, Wohnraum zu schaffen und für mehr Gerechtigkeit zu kämpfen. Es bleibt also weiter notwendig zu handeln und genau das werden wir auch in den nächsten Tagen tun!“ so Leo, eine der in der Kampagne Engagierten.

Green City, Clean City

Zwar gibt es in Freiburg zahlreiche Akteur*innen, welche sich mit dieser Thematik auseinandersetzen, wie das Mietshäusersyndikat, welches Wohnraum dem Immobilienmarkt entzieht, das Netzwerk „Recht auf Stadt“, welches über wohnpolitische Themen informiert und Betroffene vernetzt und nicht zuletzt die erfolgreiche Initiative „Wiehre für alle“ um das genossenschaftlich organisierte Quartier in der Quäkerstraße.

Doch immer noch bleibt Freiburg eine der Städte mit den höchsten Mietpreisen in Deutschland. Das Metzgergrün soll auf Veranlassung der Freiburger Stadtbau abgerissen werden, der Wagenplatz „Schattenparker“ hat mit einem auslaufenden Vertrag mit der Stadt zu kämpfen und das seit neun Jahren besetze Haus „G19“ in der Gartenstraße ist räumungsbedroht. Generell sehen wir die Verschärfung der Polizeigesetze und damit zunehmenden Überwachung als Angriff auf linke Freiräume.

Um sich Wohnen in Freiburg leisten zu können, wird ein bestimmtes Budget benötigt, dass jedoch nicht allen zur Verfügung steht. Die Menschen, die sich die Mietpreise nicht leisten können, sind gezwungen lange nach bezahlbarem Wohnraum zu suchen oder von Zwischenlösung zu Zwischenlösung zu wechseln. Die Menschen, die es sich leisten können, müssen sich nicht mit den Ursachen ihres Wohlstandes auseinandersetzen.

Dazu David, einer in der Kampagne Aktiven: „Wir wollen also in dieser Woche verschiedene soziale Kämpfe aufeinander beziehen und die Scheinidylle der ‚Green & Clean City‘ Freiburg durch diese aktionsreichen Tagen aufrütteln und ins Wanken bringen!“

Aktionen und Programm – 10 Tage Ausnahmezustand

In den nächsten zwei Wochen wird es demnach zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen geben. Diese werden zum einen theoretische Hintergründe zur Thematik bieten, als auch praktischer Art sein.

Seid also gespannt, bleibt informiert und kommt vorbei!

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Strukturinfos

Unter Orga findet ihr Informationen und Nummern zu den Strukturen während der Squatting Days. Täglich werden die Maulwürfe in der KTS leckeres Essen für alle auf Spendenbasis herrichten (Frühstück von 10-12 h und Abendessen abends). Eine Pennplatzbörse ist eingerichtet – Wer noch einen Schlafplatz braucht, kann zum Infopunkt in der KTS kommen!

Anti-Rep und EA der Squatting Days:   0049 (0) 761 409 72 51
Während der Squatting Days wird es einen Ermittlungsausschuss geben, also eine Telefonnummer, über die ihr bei Festnahmen und um erste rechtliche Unterstützung zu bekommen, solidarische Menschen erreichen könnt. Denn wir wollen niemensch alleine mit Repression lassen. Während der Aktionstage wird der EA der Squatting Days erreichbar sein, außerhalb von diesen Tag ist nur ein Anrufbeantworer des EA Freiburg erreichber, der mindestens einmal wöchtentlich abgehört wird. Besser meldet ihr euch aber bei der Anti-Rep Gruppe (siehe unten) und beim EA Freiburg danach per (gerne verschlüsselter) Email.
Zudem gibt es für die Zeit danach, wenn ihr festgenommen wurdet, eure Personalien aufgenommen wurdet oder sonst Stress mit den Behörden im Rahmen der Squatting Days bekommt Squat Freiburg Anti-Rep. Schreibt ihnen, wenn ihr Post bekommt! Email: squatfreiburg_antirep[ät]ungehorsam[Punkt]ch (PGP Key bald hier).

GeSa-Support
Das sind Menschen die vor der Gefangenensammelstelle (GeSa), also dem Ort an den Festgenommene von der Polizei hingebracht werden, warten und freigelassene empfangen und mit heißen Getränken und Schokolade versorgen. Die Struktur dafür wird gestellt, die Schichten werden wir alle zusammen mit Euch Die Nummer lautet:stellen.

Untersuchungshaft und Knast
Wir hoffen natürlich, dass das ganz einfach kein Thema sein wird, aber wenn Euch oder euren Freund*innen U-Haft oder Haft drohen solltet, gebt bitte sofort dem EA Bescheid und die Menschen draußen meldet Euch bitte direkt bei uns!
Wir werden natürlich Menschen die in Haft landen, unterstützen, sind dabei aber auf Eure Unterstützung als Umfeld der Inhaftierten und als solidarische Menschen allgemien angewiesen.

Out of Action: 0033753975917
Auch als emotionale erste Hilfe bekannt, versucht erste Unterstützung nach gewaltvollen Erfahrungen mit Polizei und anderen repressiven Institutionen anzubieten. Als in politischen Kämpfen aktiven Menschen sind wir immer wieder gewaltvollen und potenziell traumatisierenden Erlebnissen ausgesetzte. Das ist kein Zufall sondern ein Teil des Systems der Repression. Daher wollen wir auch dem kollektive Fürsorge entgegensetzen!  Out of Action ist nicht nur eine Struktur, sondern eine gemeinsame Aufgabe aller Beteiligten. Sprecht in euren Bezugsgruppen vor Aktionen darüber.
Während der Aktionstage wird es eine Out of Action Telefonnummer geben und einen Raum, um sich zurück zu ziehen.

Awareness: 0033753975917
Wir wünschen uns einen achtsamen Umgang während der Aktionstage und allgemein. Achtet auf eure und die Grenzen anderer. Übergriffiges Verhalten wird nicht toleriert weren. Wenn es trotzdem zu unangenehmen Situationen kommen sollte, wird es ein Awareness Telefon geben und auf manchen Veranstaltungen auch Menschen vor Ort.

Sanis:  0033605710794
Wir werden versuchen Sanis bei größeren Aktionen vor Ort zu haben und es wird ein Sani Handy geben. Bisher fehlt es aber an ausreichend Menschen die Schichten übernehmen können. Meldet euch bei uns!

Infopunkt: 0033605721399

Am Infopunkt bekommst du alle wichtigen Infos. Du solltest mindestens einmal hier vorbeischauen um dich über die lokalen Gegebenheiten zu informieren, eine Aktionskarte zu bekommen, dich in Schichtpläne einzutragen und zum Beispiel einen Schlafplatz zu finden. Hier gibt es auch einen Offlineticker, der dich mit Infos zu aktuellen Aktionen und dem Programm versorgt. Der Infopunkt ist an den Wochenenden von 10 bis 21 Uhr und unter der Woche von 10 bis 12 Uhr und von 15-21 geöffnet.
Zusätzlich gibt es ein Infotelefon, erreichbar von 10 Uhr bis 22Uhr.