Prozesstermin am 3. Dez 2019

Aufruf von der Roten Hilfe Freiburg ( tacker)

Aufruf zur solidarischen Prozessbegleitung: Prozess wegen Hausbesetzung am 3. Dezember

3. Dezember 2019 | 10:00 Uhr | Kundgebung ab 9:30 Uhr | Amtsgericht Freiburg (Holzmarkt 2) Sitzungssaal 8

Nach mehreren Verschiebungen findet am 3. Dezember ein Prozess gegen einen Aktivisten wegen einer Hausbesetzung in der Guntramstraße 44 (im Dezember 2018) vor dem Amtsgericht Freiburg statt. Dem Aktivisten wird Hausfriedensbruch vorgeworfen. Die Rote Hilfe OG Freiburg ruft zur solidarischen Teilnahme am Prozess auf.

Die Besetzung der Guntramstraße 44 war eine Reaktion auf die Entmietung aller ehemals dort wohnenden Mieter*innen durch den neuen Eigentümer Bertram Feil – einem in Zürich wohnhaften Arzt. Dieser stellte den ehemaligen Mieter*innen den Strom ab, erhöhte die Mieten stark und Kündigte allen im Haus verbliebenen Mieter*innen am Ende wegen angeblichem Eigenbedarf an allen Wohnungen. Die Besetzung sollte diese Verdrängung öffentlich skandalisieren.

Zusätzlich wurde auch der Fakt thematisiert, dass es trotz akuter Wohnungsnot und horrenden Mietpreisen in Freiburg immer noch Leerstand gibt.

Und zu guter Letzt zielte die Aktion auch auf eine Kritik des Privateigentums an Immobilien insgesamt ab. Durch ihr zufälliges Privileg der Klasse der Hausbesitzer*innen anzugehören, können diese den Mieter*innen jeden Monat einen großen Teil ihres Lohnes abnehmen, selbst wenn die Häuser durch die teilweise jahrzehntelangen Mietzahlungen schon längst abgezahlt sind.

Unterstützt den Aktivisten! Die Häuser denen, die drin wohnen!

Squatting-Days in Freiburg: 10 Tage Jubel, Trouble und Ungehorsam

PM “Wohnraum Gestalten” 29.10.2019:

Squatting-Days in Freiburg: 10 Tage Jubel, Trouble und Ungehorsam

Am heutigen Dienstag gehen die Squatting-Days mit letzten Aktionen und Protesten zu Ende. Zeit für ein vorläufiges Fazit, bei dem Erreichtes, Mängel und die Frage der Gewalt im Mittelpunkt stehen. Dutzende Gruppen aus fast einem Dutzend Ländern haben sich an den Aktionstagen beteiligt, das 25-jährige Bestehen der KTS zelebriert, sich vernetzt und autonome „Do-it-yourself-Kulturtage“ vom Feinsten gefeiert. Die Aktionen der vergangenen Tage haben die Wohnraum- und Eigentumsfrage erneut in den Mittelpunkt der politischen Debatte gerückt.

Autos brennen und ihr schreibt?

Brennend interessierten sich die Medien infolge einiger Sachbeschädigungen im Stadtgebiet an der Frage dieser angeblichen „Gewalt“ gegen Akteure von Verdrängung und Krieg. Wir halten nichts davon, ein irrationales Schreckensszenario zu zeichnen mit denen die Reaktionären dem Ruf der „WG (Wohnraum Gestalten)“ und ihrer „Squatting Days“, der „Autonomen Kulturwoche“ oder dem „Kulturtreff in Selbstverwaltung (KTS)“ zu schaden versuchen. Vielmehr sollte die Öffentlichkeit versuchen, die Gründe solcher Aktionen zu begreifen und sich einer differenzierten Betrachtung der Ursachen widmen. Wir sehen Sachbeschädigungen nicht als eine besonders spektakuläre Kategorie, wenn diese als Reaktion auf Verdrängung, Wohnungsnot, alltäglichen Rassismus, patriarchale Gewalten, Krieg und Gefangenschaft geschehen.

Objektiv gewaltsam waren dieser Tage jedenfalls die Polizeieinsätze: Räumungen durch das baden-württembergische Spezialeinsatzkommando (SEK), nötigende Verhöre jugendlicher Besetzer*innen und prügelnde Polizisten auf den Straßen und auf der Wache. Die Repression gegen linke Bewegungen und Initiativen nimmt auch in dieser Stadt zu. Naheliegend ist daher auch unsere Beteiligung an den Protesten gegen neue und alte Polizeigesetze der #NoPolGBW-Kampagne, sowie die sogenannte „Sicherheitspartnerschaft“, kommunale Vollzugsdienste und drohende Ausweitung von Videoüberwachung. Auch liegt unsere praktische Solidarisierung mit den sozialen Kämpfen gegen autoritäre Unterdrückung in Chile und Syrien nahe, wo Repression ebenfalls eine andere Kategorie erreicht. Es ist dieser Tage gelungen viele Themen miteinander zu verknüpfen, auch wenn der Kampf gegen Gentrifizierung und Leerstand hier und anderswo als “WG” unser zentrales Anliegen ist und bleibt.

Do-it-together: Autonome Politik verteidigen!

„Die Squatting-Days waren eine vielfältige, anstrengende und bereichernde Zeit“, erklärt Hausbesetzerin Yana Wendlinger.

„Zwar haben wir in diesen Tagen keinen neuen Raum erkämpft und die Kriminalisierung der Proteste gegen Leerstand, Spekulation und unsolidarische Verhältnisse hat sich gesteigert. Doch wir beenden die Saison mit neuer Motivation und Tatendrang – der intersektionale Widerstand gegen das System von Eigentum, Verdrängung und Krieg wird in den kommenden Monaten weiter an Fahrt gewinnen“, versichert die Besetzerin.

Die Besetzungen der vergangenen Tage geben einen beispielhaften Einblick in die Absurdität eines Marktes, in dem weder der Staat noch vermögende Bürger*innen ihrer sozialen Verantwortung nachkommen. „Wir sehen nicht nur individuelles Verschulden, sondern eine Misere mit System und fordern realistischerweise das Unmögliche: Wohnraum darf keine Ware sein!“, sagt dazu Julian Kuhfüssler von den Squatting-Days.

Besetzen, Gestalten – das nächste mal Halten!

Die Besetzungen der alten Fahrrad-Polizeiwache konnte Zweckentfremdung durch das Land Baden-Württemberg und das Amt für Vermögensverwaltung skandalisieren. Die Besetzung in Weingarten zeigte die Absurdität jahrelangem Leerstandes von Privateigentümer*innen, der natürlich die Mietspirale ankurbelt. In der Kronenstraße konnte das Beispiel vermeintlicher Eigenbedarfskündigungen von Luxusvillen wie bereits in der Guntramstraße demonstriert werden. Zahllose weitere Absurditäten, wie die noch immer brach liegenden und vor einem Jahrzehnt zerstörten Gebäude der Post am Baslertor oder etwa der Goethestraße 2 an der Kronenbrücke; Zweckentfremdung durch Stadt (Schwarzwaldstraße 31), Land

(Fehrenbachallee) und Kirche (Kartäuserstraße 64b) und die Etablierung von Verdrängungsfirmen wie etwa Vonovia steigern unsere Wut täglich.

„Zurzeit könnten ohne Probleme Hunderte Menschen den Freiburger Leerstand bewohnen. Dass die Leerstandsquote mit 1 zu 200 gering sei, ist kein Trost,wenn Hunderte Menschen zugunsten der Spekulation mit diesen Objekten kein Dach über dem Kopf haben“, so WG-Aktivistin Irma Sauer. „Leider konnte das Ziel der langfristigen Aneignung von Räumen bisher nicht realisiert werden. Wir sind dennoch froh, dass wir nichts unversucht ließen und werden auch weiterhin auf dem Freiburger ‚Leerstandsmarkt‘ vertreten sein“.

Nach der Räumung ist vor der nächsten Besetzung

Eine ausführliche Auswertung und weitere Aktionen stehen nun an. Wir bedanken uns für die Solidarität und Beteiligung zahlreicher Gruppen, ohne die dieses autonome Festival des vielfältigen Chaos nicht möglich gewesen wäre. Es ist damit zu rechnen, dass der Staat mit Repression reagieren wird. Räumt zuhause auf, hütet euch vor Anquatschversuchen und lasst euch von den Antireppressions-Strukturen eures Vertrauens beraten. Es wird in Kürze ein Spendenkonto für die Repressionskosten eingerichtet.

Zum Abschluss der Aktionstage gab es am Dienstag ein “Go-In” beim Amt für Vermögensverwaltung, welches die Zweckentfremdung in der geräumten Fehrenbachallee betreibt. In einer kreativen Aktion besuchte eine bunte Gruppe Besetzungstierchen die Verantwortlichen und informierte Passant*innen und dort Beschäftigte über die Mitverantwortung des Amtes an der Freiburger Wohnraummisere. Nach der Räumung der Fehrenbachallee gab die Vermögensverwaltung zu, dass es trotz eines bereit 15-monatigen Leerstands noch immer keine Pläne für die Zukunft des Areals gibt. Angesichts dieser Arroganz steht fest: Unser Protest geht weiter.

Auf ein widerständiges Jahresende!

Bilder von der Räumung der Kronenstraße 21

Heute war in der Kronenstraße einiges los. Leerstand und Spekulation werden in Freiburg mit Gewalt verteidigt. Auch wenn wir den Schlagstockeinsatz unverhältnismäßig fanden, können wir beim Anblick dieser Bilder gut lachen. So einen dilettantischen Einsatz gibts selbst in Freiburg nicht alle Tage. Danke Pozilei. Wir kommen wieder.

Fotos von RDL, Kommentare von uns:

 

 

Pressemitteilung 26.10.2019: Räumung der Kronenstraße 21 mit erneutem martialischen SEK- Einsatz auf dem Dach

Gegen 21.30 Uhr am 25.10.2019 war die Kronenstraße 21 im Anschluss an die Nachttanzdemo besetzt worden. Viele hunderte Menschen waren vor Ort, einige feierten weiter im Haus und setzten damit ein Zeichen gegen Zweckentfremdung und Verdrängung.

Das Haus war aus der Demo heraus besetzt worden. Im folgenden Gerangel hielten zahlreiche Demonstrantinnen die Polizei davon ab das Haus zu erreichen. Dabei ging die Polizei sehr gewaltsam mit ihren Knüppeln vor, zog Leute an den Haaren und würgte Menschen. Die Demonstrantinnen gaben jedoch nicht auf und schließlich war es die Polizei die sich zurückzog. Es folgte eine Party mit Musik auf der Straße und im Haus.

Auch aus der Nachbarschaft erfolgte viel Unterstüzung für die neuen Nachbar*innen in der Kronenstraße 21. Es wurden Getränke verteilt und Transparente aus dem Fenster gehängt, wie „Endlich neue Nachbarn* #squat“. „Pressemitteilung 26.10.2019: Räumung der Kronenstraße 21 mit erneutem martialischen SEK- Einsatz auf dem Dach“ weiterlesen

Nieder mit dem autoritär-neoliberalen Regime in Chile!

Nieder mit dem autoritär-neoliberalen Regime in Chile!

Die Proteste gegen die Fahrpreiserhöhungen sind in der vergangenen Woche derart eskaliert, dass ein weiterer Unruhe-Herd auf diesem Planeten viel Hoffnung in Veränderung, aber auch Furcht vor einem faschistischen Rückfall versprüht. Allein am vergangenen Sonntag gab es 700 Festnahmen,

Ausgangssperren werden verhängt und 8.000 Militärs werden laut Regierung eingesetzt.

Mittlerweile sind viele verschiedene soziale Themen ins Zentrum der Diskussion und der Kritik der Bewegung gerückt. Ob Preise für Wasser oder Energie: Das neoliberale Regime und die unsichere Situation vieler Haushalte des südamerikanischen Musterstaates treiben zehntausende auf die Straßen. Prekäre Renten, Bildungsrückbau und ein Rückbau regionaler Autonomien durch ökonomische Globalisierung plagen viele Chilen*innen.

Die Regierung des Patriarchen Sebastián Piñera empfindet wohl nur rohe Gewalt als eine richtige Antwort auf die Aufstände. Während die Zensur vorort wie auch hier greift und die Weltgemeinschaft schweigt sind Soldaten mit Panzern auf den Straßen zu sehen. Erste Menschen sind infolge der brutalen Eskalation gestorben, Verschleppungen wie in Zeiten der Militärdiktatur rufen grausame Erinnerungen auf den Plan. Unabhängige Stellen berichten von mehreren tausend Festnahmen, Folter und Vergewaltigungen. Linke befürchten politische Säuberungsaktionen und appelieren an unsere Solidarität.

Mit weiteren Gruppen rufen wir daher zum Protest in Freiburg auf:

Samstag 12:00-15:30 Platz der Alten Synagoge.

Wir werden in kürze ein Solidaritätskonzert für und mit chilenischen Freund*innen in der KTS veranstalten und rufen dazu auf grenzüberschreitende Proteste gegen Piñera zu unterstützen.

Nieder mit der Repression – Freiheit stirbt mit dem Neoliberalismus!

Verjagt Piñera und zerschlagt alle patriarchalen, nationalistischen und fundamentalistischen Organisationen!

Für die Freiheit aller Menschen in Südamerika und Überall!

Wohnraum Gestalten (DieWG) – Oktober 2019

25.10.2019: Der Gilgenmattenweg 28 ist wieder besetzt!

25.10.2019: Der Gilgenmattenweg 28 ist wieder besetzt!

Am Freitag, den 25.10.2019 wurde um 20.30 Uhr der Gilgenmattenweg 28 abermals besetzt.

Die Veröffentlichung der Besetzung fand parallel zur Nachttanzdemo statt, welche sich gegen Polizeigesetzesverschärfungen und Überwachung richtet. Die Aktivist*innen der Squatting Days wollen damit zeigen, wie diese Themen miteinander verwoben sind: „Auch wir waren in den letzten Tagen von Repressionen betroffen. Wir wurden von Zivilpolizei und Staatsschutz bespitzelt und vom Sondereinsatzkommando, was eigentlich für Terrorismusbelkämpfung ausgebildet ist, geräumt. Diese Einschüchterungsversuche halten uns jedoch nicht davon ab, für mehr Gerechtigkeit einzustehen und auf Missstände aufmerksam zu machen. Deswegen sind wir wieder hier an diesem symolischen Ort“ so die Aktivistin Clara Albrecht.

Die Räumung des Gilgenmanntenwegs 28 am 22.10.2019 war des Nachts gegen 3 Uhr unter Ausschluss jeglicher Öffentlichkeit geschehen; die Unterstützerinnen waren unter Androhung von Präventivhaft des Platzes verwiesen worden und auch die Presse war nicht vor Ort, während 13 Personen geräumt und drei davon festgenommen wurden. Mit dieser wiederholten Besetzung wollen die Aktivistinnen der Squatting Days dem Objekt nun noch einmal der Thematik Aufmerksamkeit verschaffen.

Da die Eigentürmerin des Gebäu des im Gilgenmattenweg keineswegs auf die Kritik der Besetzer*innen reagierte, sind die Motive der erneuten Besetzung immer noch aktuell. (PM vom 21. und 22.10. nachzulesen unter: https://diewg.noblogs.org/pressemitteilungen/)

Aus der Nachbarschaft hatten die Bestzer**innen am Montagabend Solidarität erfahren. Auch im Nachhinein nahmen diese mit der Anwohner**innenschaft Kontakt auf, indem sie mit Flyern über die Hintergründe zum Objekt und der Aktion informierten.

Probleme mit dem Ticker

Er funktioniert wieder !!! Aber falls es noch mal dazu kommt..

Derzeit spinnt der Ticker auf dieser homepage ab und zu und wir können ihn nicht aktualisieren. Infos gibts aber trotzdem und zwar auf Twitter und bei unserem anderen Aktionsticker, der einerseits da verlinkt ist auf der Seite, wenn ihr auf „Hier“ klickt, andererseits aber auch unter diesem Link zu finden ist: https://aktionsticker.org/