Besetzen bleibt weiterhin legitim und notwendig – Mitteilung zum Prozess wegen der Guntramstraße 44

Fast auf den Tag genau ist es jetzt ein Jahr her, dass wir uns, mit der Besetzung der Guntramstraße 44, aktiv in das politische Treiben dieser Stadt einmischten und eine Besetzungs-Kampagne ins Leben riefen. Ein Jahr in dem viele Türchen geöffnet wurden und es geschafft wurde viele Missstände der kommunalen Wohnraumpolitik aus dem Dunklen ans Licht zu holen.

Jetzt, ein Jahr später, steht der erste Prozess wegen „Hausfriedensbruch“ im Rahmen der WG-Kampagne an und es werden weitere folgen. Damals wurde das  wegen angeblichen Eigenbedarf entmietete Haus in den frühen Morgenstunden besetzt.

Gegen 16 Uhr kam es dann nach zehn Stunden ohne Räumungsaufforderung, Ankündigung, oder Kontaktaufnahmen mit unserem Polizeikontakt-Telefon durch Cops mit Helm und Schild durch Tritte, Würgegriffe und Schubser zur Räumung, bei der acht Personen festgenommen wurden.

Während die Cops im letzten Jahr Haus um Haus räumten und dabei nicht gerade zimperlich gegen uns vorgingen, sieht mensch, dass diese Stadt eine Stadt der Reichen für die Reichen ist. Dies zeigt sich wenn die Politik nicht in der Lage ist gegen Entmietung, Zweckentfremdung und Leerstand sinnvoll und nachhaltig vorzugehen, sondern stattdessen die mit Strafen belegen will, die auf diese Missstände hinweisen.

So liegt das Bußgeld für Zweckentfremdung in Freiburg weiterhin bei 50.000€ und nicht wie in Hamburg bei 500.000€ und auch Mietpreisbremsen und Leerstandskataster werden nichts an den Verhältnissen in dieser Stadt ändern. So wurde zum Beispiel in der Guntramstraße 44 durch den Eigentümer Bertram Feil mitlerweile luxussaniertund es leben neue Mieter*innen im Haus, was definitiv kein Eigenbedarf, sondern theoretisch strafbar ist, war diese Eigenbedarfakündigung doch der Grund für die Entmietung, welche von Bertram Feil noch durch abscheuliche Methoden, wie Teile des Hauses mit Kameras zu überwachen, Abschalten von Strom und Internet, oder Ausbau einer Gasheizung im Winter, unterstützt wurde und dies die ehemaligen Mietparteien,  darunter auch Familien mit mehreren Kindern, zum Auszug zwang. Genau so funktioniert Gentrifizierung und Verdrängung, genauso funktioniert eine „grüne Clean-City“ der Reichen.

Wir sind solidarisch mit denen, die von Verdrängung und Repression getroffen werden, denn es trifft einige, aber gemeint sind wir alle.

Seien es die Leute, die Stress mit ihren Vermieter*innen haben, oder die, welchedurch politische Aktionen Probleme in den Fokus rücken und dafür mit Konsequenzen rechnen müssen.

Wir halten es auch weiterhin für legitim und notwendig ein Recht auf Stadt zu fordern, Häuser zu besetzen, Utopien zu leben und den öffentlichen Diskurs mitzugestalten. Dabei finden wir es legitim Gesetze zu brechen und Eigentumsverhältnisse in Frage zu stellen, denn die Häuser sollten denen gehören, die darin wohnen.

Hohe Mieten harte Zeiten – für die Selbstverwaltung fighten!

Besetzen bleibt weiter legitim!

Bilder von der Räumung der Kronenstraße 21

Heute war in der Kronenstraße einiges los. Leerstand und Spekulation werden in Freiburg mit Gewalt verteidigt. Auch wenn wir den Schlagstockeinsatz unverhältnismäßig fanden, können wir beim Anblick dieser Bilder gut lachen. So einen dilettantischen Einsatz gibts selbst in Freiburg nicht alle Tage. Danke Pozilei. Wir kommen wieder.

Fotos von RDL, Kommentare von uns:

 

 

Nieder mit dem autoritär-neoliberalen Regime in Chile!

Nieder mit dem autoritär-neoliberalen Regime in Chile!

Die Proteste gegen die Fahrpreiserhöhungen sind in der vergangenen Woche derart eskaliert, dass ein weiterer Unruhe-Herd auf diesem Planeten viel Hoffnung in Veränderung, aber auch Furcht vor einem faschistischen Rückfall versprüht. Allein am vergangenen Sonntag gab es 700 Festnahmen,

Ausgangssperren werden verhängt und 8.000 Militärs werden laut Regierung eingesetzt.

Mittlerweile sind viele verschiedene soziale Themen ins Zentrum der Diskussion und der Kritik der Bewegung gerückt. Ob Preise für Wasser oder Energie: Das neoliberale Regime und die unsichere Situation vieler Haushalte des südamerikanischen Musterstaates treiben zehntausende auf die Straßen. Prekäre Renten, Bildungsrückbau und ein Rückbau regionaler Autonomien durch ökonomische Globalisierung plagen viele Chilen*innen.

Die Regierung des Patriarchen Sebastián Piñera empfindet wohl nur rohe Gewalt als eine richtige Antwort auf die Aufstände. Während die Zensur vorort wie auch hier greift und die Weltgemeinschaft schweigt sind Soldaten mit Panzern auf den Straßen zu sehen. Erste Menschen sind infolge der brutalen Eskalation gestorben, Verschleppungen wie in Zeiten der Militärdiktatur rufen grausame Erinnerungen auf den Plan. Unabhängige Stellen berichten von mehreren tausend Festnahmen, Folter und Vergewaltigungen. Linke befürchten politische Säuberungsaktionen und appelieren an unsere Solidarität.

Mit weiteren Gruppen rufen wir daher zum Protest in Freiburg auf:

Samstag 12:00-15:30 Platz der Alten Synagoge.

Wir werden in kürze ein Solidaritätskonzert für und mit chilenischen Freund*innen in der KTS veranstalten und rufen dazu auf grenzüberschreitende Proteste gegen Piñera zu unterstützen.

Nieder mit der Repression – Freiheit stirbt mit dem Neoliberalismus!

Verjagt Piñera und zerschlagt alle patriarchalen, nationalistischen und fundamentalistischen Organisationen!

Für die Freiheit aller Menschen in Südamerika und Überall!

Wohnraum Gestalten (DieWG) – Oktober 2019

Solidarität mit Rozbrat!

Das anarchistische Kulturprojekt Rozbrat in Poznan ist durch seine geplante Versteigerung räumungsbedroht. Gleichzeitig gibt es im Oktober das 25-jährige Bestehen des Squats zu feiern.

Wir schicken solidarische Grüße nach Poznan! United we stay!

Mehr Infos unter: http://www.rozbrat.org/images/pdf/rozbrat_stay/german.pdf

Solidarität mit Besetzis in Basel: Elsi bleibt!

Die Elsi 4.0 war die bereits vierte Besetzung der Häuser Elsässerstr. 128-132 in Basel. Nun wurde das Wohn- und Kulturprojekt wieder einmal zerstört und die bewohnenden Menschen von den Eigentümer*innen (Areion Management AG) und einer dubiosen Scheinfirma (Colibri Concierge GmbH) vertrieben. Wir sind bei euch (zumindest vorerst in Gedanken) und strecken solidarisch die Faust in die Luft, um unseren Umut über den Umgang mit Elsi auszudrücken!

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Hausbesetzung in der Guntramstrasse 44 am 8.12.2018

Samstag morgen um 7 Uhr haben wir die Guntramstrasse 44 besetzt und damit das leerstehende Haus für die Nachbarschaft und Interessierte geöffnet. Vor dem Haus wurde mit Passanten und Passantinnen bei gelassener Stimmung über die prekäre Wohnsituation vieler in Freiburg geredet. In den ersten Stunden der Besetzung kam es hauptsächlich zu Begenungen mit Nachbarn und Nachbarinnen, aber auch der Kultur- und Sozial-Bürgermeister Kirchbach stattete uns einen Besuch ab und schickte nach einer Unterhaltung mit den Besetzer*innen Bilder an die Stadtrat-Whatsappgruppe. Auch kam Gabi Roland zum Plausch und erzählte über die aktuelle Mietsituation im Stühlinger. Die Situation blieb soweit entspannt. Irgendwann tauchten ein paar Polizisten auf, filmten das Geschehen kurzzeitig und verschwanden dann wieder, ehe sie später mit einer Hundertschaft zur Räumung anrückten.

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