Unsere Solidarität gegen ihre Repression

Anfang der Woche gab es gleich zwei angekündigte Gerichtsprozesse im Zusammenhang mit Hausbesetzungen in Freiburg, einen am Montag, den den 15.06. wegen der Besetzung der Guntramstraße 44 im Dezember 2018 und einen am Dienstag, den 16.06. wegen der zweiten Besetzung der POWA in der Fehrenbachallee 52 im Stühlinger im Rahmen der Squattingdays im Oktober letzten Jahres.

Öffentlichkeitsarbeit als Mittel zur Abschreckung von Eigentümer*innen

Für die Prozessbegleitung am Montag wurde öffentlich zu einer Kundgebung mobilisiert und es wurden Anfragen von Seiten der Presse gestellt, den Prozess begleiten zu dürfen. Doch als am Montagmorgen dann das Lautifahrrad vors Gericht rollte hieß es kurzerhand, der Prozess wurde abgesagt, die Strafanzeige zurückgezogen. Nähere Details sind uns leider nicht bekannt, allerdings besteht die Vermutung, der Eigentümer Bertram Feil habe davor zurückgeschreckt, durch die Prozessführung mit seinen menschenverachtenden und profitgierigen Entmietungen zu sehr ins Licht der Öffentlichkeit gerückt zu werden und sich somit spontan gegen die Strafanzeige entschieden.

Das zeigt uns wieder einmal: kollektive Prozessführung kann ein sehr wirksames Mittel sein! Gemeinsam sind wir stark und können Miethaie einschüchtern.

Lautstarke Raddemo als Antwort auf 50 Tagessätze

Im Gegensatz dazu hat das Land Baden- Württemberg, als Eigentümer der POWA scheinbar keinen „guten Ruf“ zu wahren. Die zweite der sich bei der Räumung auf dem Dach befinden Personen wurde vom Gericht zu 50 Tagessätzen a 10 Euro verurteilt. Das ist immerhin um einiges weniger als die ursprünglich geforderten 70 Tagessätze a 40 Euro, trotzdem dürfen die Kriminalisierung und Verurteilung derer, die auf die Unfähigkeit des Landes Baden- Württemberg, sein Vermögen zu verwalten aufmerksam machen nicht einfach so hingenommen werden, und deshalb wurde am Dienstag Abend zu einer lautstarken Fahrraddemo mobilisiert.

Etwa achzig Menschen besuchten verschiedene Akteur*innen der Freiburger Wohnraumpolitik und ehemals besetzte Häuser und füllten die Straßen mit Leben. Am Ende wurde dann an der Vermögensverwaltung des Landes Baden-Württemberg gecornert um diesen Schandfleck etwas positiver zu besetzen 🙂

 

Fotos: Jannis Große
Hier findet ihr die Fotoreportage aus der die Bilder stammen.